Im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit fordert die Stadt Wien derzeit einige Neuerungen im Bauträgerwettbewerb ein. Soziale Nachhaltigkeit setzt Flexibilität voraus – sowohl in Bezug auf die Architektur als auch in Bezug auf die Fähigkeit der BewohnerInnen sich selbst auf neue Umstände einzustellen. Diese Flexibilität muss rechtzeitig hergestellt werden. Soziale Nachhaltigkeit wird daher umso wahrscheinlicher je früher sie in einem Gestaltungsprozess ins Spiel gebracht wird. BewohnerInnen, die sich mit einem Gebäude identifizieren, weil sie es in seiner Entstehung mitgestalten bzw. seine Gebäudefunktionen mitbestimmen konnten, werden zu einem späteren Zeitpunkt viel eher die Initiative und Eigenverantwortung entwickeln um auf geänderte Lebensumstände zu reagieren.
Der Schlüssel zu sozialer Nachhaltigkeit im Wohnbau liegt in einer Gemeinschaft, die fähig ist individuelle Bedürfnisse zu formulieren, gemeinsame Möglichkeiten zu erkennen und mögliche Konflikte kommunikativ auszutragen. Dafür gibt es kein besseres „Training“ als den Prozess der Nutzerbeteiligung. Die Erfahrungen, die dabei gesammelt werden, sind nachhaltig gemeinschaftsbildend und schaffen ein solides Fundament für ein gedeihliches Zusammenleben. Zusätzlich entspricht diese Art des Planens und Bauens ganz dem aktuellen Trend zu „individueller Wohnraumentwicklung“ im städtischen Wohnungsbau, der den Käufern und Mietern tendenziell mehr Mitsprache- und Einflussmöglichkeiten einräumt. Die Beteiligung soll dabei keineswegs als Zwang empfunden werden, sondern stellt ein Angebot an die NutzerInnen dar.
Es liegt auf der Hand, dass eine umfassende NutzerInneneinbeziehung eine Herausforderung an das Management von
Projekten darstellt, wenn man sich innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen und ökonomischen Rahmen bewegen will. reality lab schafft Strukturen, die einerseits Mitsprache ermöglichen aber andererseits eine ökonomische Projektentwicklung gewährleisten, indem entsprechende Schnittstellen zwischen Bauträgern, KundInnen und PlanerInnen hergestellt werden.
Die zentrale Herausforderung liegt in der bewussten Gestaltung des sozialen Prozesses zwischen den unterschiedlichen AkteurInnenen (Bauträgern, KundInnen und PlanerInnen). Dafür bringen wir unsere sozialwissenschaftliche Kompetenz und geeignete „soft Skills“ als MediatorInnen ein. Als erfahrene GestalterInnen von kommunikativen Prozessen in elektronischen Medien insbesondere dem Internet wissen wir wie man die Kommunikation auf der persönliche Ebene durch geeignete Medienwerkzeuge unterstützt. Die persönliche Begegnung ist und bleibt für uns das wichtigste Element. Wir nutzen digitale Medien ergänzend vor allem für folgende Zwecke:
- Dokumentation des Gestaltungsprozesses
- Kontakte pflegen zwischen den persönlichen Treffen – insbesondere Terminvereinbarung
- Vorabinformationen für Treffen
- informelles Networking und Werbung
- Bindung von InteressentInnen an das Projekt
Wir sehen elektronische Werkzeuge als immer wichtiger werdendes Zusatzangebot, setzen sie aber nur dann ein, wenn es von den AkteurInnen gewünscht ist. Wir stimmen unsere Maßnahmen auf die jeweiligen Möglichkeiten und Fähigkeiten der AkteurInnen ab.